Pyrenäen mit dem Rennrad – Etappe 5

Waden-Püree

Das Quartier in den Pyrenäen ist bezogen. Der Kurort Bagnières-de-Bigorre wird für die kommenden Wochen die zweite Heimat. Mit knapp 7500 Einwohnern und deutlich weniger Touristen als im benachbarten Wallfahrtsort Lourdes ist es die ideale Basis für Ausfahrten in die Hochpyrenäen. 

Standesgemäß liegt die Unterkunft am Fuße eines kleinen Passes, dem Col des Palomières (810 m). Der steht auch gleich am Start der ersten Ausfahrt auf dem Programm und gibt bei herrlichem Wetter den Blick frei auf das Pyrenäen-Vorland. Es folgen winzige Bergdörfer, die durch gut befahrbare Wirtschaftswege verbunden sind. Ein letzter Anstieg auf den Col de Coupé (720 m), und das Nachbartal ist erreicht. Über die Hauptstraße des Vallèe d’Aure erreiche ich Arreau, ein hübsches Dorf mit einigen Restaurants und Cafés. Besonders sehenswert ist das alte Rathaus. 

Arreau ist Startpunkt für den östlichen Anstieg des Col d‘Aspin. Knapp 800 Meter Höhenunterschied auf 12,5 Kilometern mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,4 Prozent. Es gibt schwierigere und längere Anstiege. Mein Problem mit dem Col d‘Aspin resultiert heute aus der Hitze und kaum Schatten im Anstieg. Im letzten Drittel habe ich dann auch noch freien Blick auf den noch zu bewältigenden Anstieg. Schlecht für die Moral, auch wenn es beeindruckend aussieht. Das Wohnmobil, das mich vor 2 Minuten überholt hat, wird kleiner und kleiner, der innere Schweinehund größer und größer. Zähne zusammenbeißen. 

Erleichtert erreiche ich nach insgesamt einer Stunde die Passhöhe (1490 m). Gierig lösche ich den Durst mit einem halben Liter Wasser aus der Imbissbude. Meine Getränkeflaschen waren auf dem letzten Kilometer nur noch Dekoration. 

Die Abfahrt durch das Campan-Tal mit dem gleichnamigen Ort verläuft durch einige kleine Dörfer, bis Bagniéres-de-Bigorre nach knapp 24 Kilometern wieder erreicht ist. Ein anspruchsvoller Auftakt in den Pyrenäen geht zu Ende. 

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